29. Neujahrsempfang 2025
Nur wenige Monate nach dem letzten Jahresempfang der Loge Zur alten Linde im August luden wir, zu alten Tradition zurückkehrend, zu unserem 29. Neujahrsempfang am 2. Februar in den Westfälischen Industrieklub Dortmund ein. Etwa 200 Personen aus Dortmund und Umgebung folgten dieser Einladung.
Festrednerin des Sonntagvormittags – in der langen Geschichte der Empfänge der Loge erst die zweite Frau – war Desiree Wendenburg, Referentin beim Landesamt für Verfassungsschutz des Landes NRW.
„Die Bedrohung ist allgegenwärtig –
Spionage, Sabotage, Cyberangriffe“
lautete der Titel ihres Vortrags, in dem sie die Bedrohungslage, die jeden von uns betrifft und die seit dem Ukrainekrieg deutlich an Bedeutung gewonnen hat, skizierte.
Nach dem üblichen Smalltalk an Stehtischen eröffnete der Vorsitzende unserer Loge, der Meister vom Stuhl Wolfgang Lenz, mit dem Entzünden einer auf einer Säule stehenden Kerze den Empfang im 170. Jahr des Bestehens der Loge.
Er hieß die Anwesenden, insbesondere aber den stellvertretenden Oberbürgermeister Dortmunds, Herrn Norbert Schilff, herzlich willkommen. Dieser ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Ideale der Freimaurerei – Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit, Einstehen für Meinungsfreiheit, das Streben nach Verbesserung seiner selbst – für unsere Gesellschaft ein.





In ihrem Festvortrag grenzte Frau Wendenburg zunächst die in Deutschland aktiven nationalen Geheimdienste gegeneinander ab. Während der BND ausschließlich für das Ausland und der MAD für die Bundeswehr zuständig ist, obliegt es dem Verfassungsschutz, im Inland die politische und wirtschaftliche Bedrohung durch die unterschiedlichsten Akteure zu beobachten und Schaden von unserer Demokratie abzuwenden. Der Schutz unserer Verfassung obliegt den Bundesländern, das Bundesamt für Verfassungsschutz beschränkt sich hauptsächlich auf koordinative Tätigkeiten.
Die Bedrohungen sind in diesem Zusammenhang extrem vielfältig. So konnte Frau Wendenburg anhand des „Honeypot-Systems” der Telekom veranschaulichen, dass alleine die versuchte Cyberkriminalität auf diesen Systemen pro Minute bei ca. 37.000 Vorfällen liegt. Mit einer großen Zahl weiterer Beispiele und möglicher Bedrohungsszenarien gab die Referentin einen guten Überblick über die sich beständig ändernde Gefährdungslage insbesondere in ihrem Fachgebiet, der Wirtschaftsspionage. Mit Hinweisen auf Beratungsmöglichkeiten durch den Verfassungsschutz kam sie zu einem versöhnlichen Ausklang.
Der Meister vom Stuhl bedankte sich bei Frau Wendenburg mit einer der Arbeiten des Fotodesigners Christian Strupp.
Die musikalische Umrahmung bildete das Duo Karim Al Assia (Keyboard) und Martin Staubach (Trompete) mit Jazzklängen, die das Publikum begeisterten.
Im Anschluss gab es einen Stehempfang mit Currywurst und Falafel.





