28. Neujahrsempfang 2024

Zum mittlerweile 28. Mal lud die Loge Zur alten Linde zu ihrem Neujahrsempfang, zum zweiten Mal im August, um damit der freimaurerischen Tradition des „Maurerjahres“ gerecht zu werden, das am 24. Juni wechselt, aber mit einer Sommerpause bis Ende August beginnt.

Über 100 Teilnehmer hatten sich eingefunden, prominentester Gast war sicherlich der Dortmunder Kammerschauspieler Claus-Dieter Clausnitzer, bekannt aus dem Münsteraner Tatort.

Aus Münster kam auch der Festredner des Vormittags, der von Wolfgang Lenz, dem vorsitzenden „Meister vom Stuhl“ der Dortmunder Loge begrüßt und vorgestellt wurde. Prof. Dr.-Ing. Goerke-Mallet war viele Jahre Chef-Markscheider der nördlichsten Zeche Deutschlands in Ibbenbüren und ist seit über 10 Jahren mit Lehraufträgen in Münster und Bochum zum Nachbergbau betraut.

Er begann seinen Vortrag mit einem Zitat von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, der zufolge das Land bis 2043 immerhin 20% des Wärmebedarfs aus Geothermie gewonnen werden soll.

Für die Nutzung von Geothermie bedarf es Bohrungen, die immer mit gewissen Risiken verbunden sind. Mit dem Ruhrbergbau kann das Land aber auf schier unerschöpfliches Wissen und Erfahrungen im Thema Erdbohrungen zurückgreifen.

Die Geschichte der Geothermie ist lang: Bereits die Römer nutzten Geothermie in ihren Badehäusern, um 1300 gab es in Frankreich bereits ein Fernwärmesystem und und ein erstes Geothermiekraftwerk gab es Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien. Aktuell speist warmes Grubenwasser aus der Zeche Dannenbaum in Bochum ein ein Niedertemperaturnetz.

Prof. Goerke-Mallet führte aus, dass Geothermie unerschöpflich und klimaschonend, dazu fast überall verfügbar ist, Wärme, Kälte und auch Strom liefern kann, ganzjährig rund um die Uhr verfügbar und sachgerecht genutzt unbedenklich für Boden und Grundwasser ist.

Im April 2024 stellte Ministerin Neubaur den „Masterplan Geothermie NRW“ vor, der den Fahrplan bis 2043 und darüber hinaus aufzeigt.

Auch die Risiken der Geothermie führte der Referent aus. Wie aus dem Bergbau bekannt, kann es zu Seismizität und Bodenbewegungen kommen und das Grundwasser (das aber kein Trinkwasser sein muss) kann beeinträchtigt werden, zudem sind die Erschließungskosten vergleichsweise hoch. Er schloss mit der Feststellung, dass die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft alternative Energieformen unumgänglich macht und dass eine gute Kommunikation (an der es seitens Bundes- und Landesregierungen häufig gemangelt hat, Anm. des Verfassers), unerlässlich ist zur Schaffung der erforderlichen Akzeptanz.

Wolfgang Lenz wies zum Abschluss auf die kommenden Veranstaltungen der Loge für Gäste hin:

12. September. Ein Vortrag für Damen und Herren über Freimaurerei und Musik von Prof. Ekhart Wycik, Referent des vorjährigen Neujahrsempfangs.

3. November: „Im Gespräch mit…“, zu Gast wird Dr. Anton Daubner, international renommierter Experte für alternative Energiegewinnung sein, die Loge vertieft das Thema weiter.

Überaus virtuos spielte Nina Aristova im kulturellen Rahmenprogramm Musik aus berühmten Filmen des 20. Jahrhunderts.

Rund 60 Teilnehmer trafen sich im Anschluss im Restaurant Mama Mia und rundeten einen gelungenen Empfang ab.