Zur alten Linde
Freimaurerloge in Dortmund
Liebe Besucherinnen und Besucher,
die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zuvor noch nie etwas über Freimaurerei gehört haben, ist groß. Oder Ihnen fallen Verschwörungstheorien ein, wir Freimaurer seien die heimlichen Lenker der Welt, wie sie unter anderem durch die Propaganda der Nazis verbreitet, aber auch von Autoren wie Thomas Mann temporär vertreten wurden. Wir können Ihnen versichern: Wir sind ganz normale Menschen in einer Vereinigung, deren Geschichte Hunderte von Jahren zurückreicht und Ziele verfolgt, die eher nach innen als nach außen gerichtet sind.
Die Loge Zur alten Linde wurde vor 170 Jahren gegründet und zählt damit zu den ältesten Vereinen Dortmunds, das sich etwa seit 1840 von einem unbedeutenden Provinznest mit mit ca. 5000 Einwohnern zu einem bedeutenden Zentrum der ersten industriellen Revolution entwickelte und heute die Metropole Westfalens und größte Stadt des Ruhrgebiets ist.
In ihrer Blütezeit in den 1920er Jahren zählte unsere Loge über 400 Mitglieder und verfügte über ein eigenes Logenhaus in der Viktoriastraße im Herzen der Innenstadt. Viele Logenbrüder haben aktiv zu Entwicklung und Gestaltung der Stadt beigetragen – ein sichtbares Zeichen sind die Namen von Straßen und Plätzen: 32 sind in Dortmund nach Freimaurern benannt, 12 davon waren Bürger unserer Stadt.
Während der Zeit der nationalsozialistischen Terrordiktatur wurden die Freimaurerlogen in ganz Deutschland zwangsweise geschlossen und ihr Eigentum konfisziert. Auch unsere Loge blieb von diesem Schicksal nicht verschont.
Nach ihrer Neugründung im Jahr 1947 entwickelte sie sich rasch wieder zu einem Ort des geistigen Austauschs, der Offenheit und des gegenseitigen Respekts. Heute gehören wir mit etwa 150 Brüdern wieder zu den größten Logen Deutschlands. Unsere Gemeinschaft vereint Männer unterschiedlichster Herkunft, Berufe, Interessen und Talenten. Das Leben in der Loge ist geprägt von Vielfalt, gegensesitigem Respekt, Toleranz gegenüber unterschiedlichen Ansichten und einem lebendigen, freundschaftlichen und anspruchsvollen Miteinander.
Zum Schluss noch ein Wort an die männlichen Leser:
Wenn Sie sich in Zeiten wachsender Individualisierung und dem Zerbrechen gemeinschaftlicher Werte von unseren Idealen und denen der Aufklärung – Humanität, Toleranz und vernunftgeleitetes Denken und Handeln – angesprochen fühlen, schauen Sie sich weiter auf unseren Seiten um. Wenn Sie das, was Sie hier finden, anspricht, freuen wir uns, wenn Sie über das Kontaktformular mit uns in Verbindung treten. Gern nehmen wir den Dialog mit Ihnen auf und laden Sie zu einem unserer Gästeabende ein.
Joachim Pohlmann
Meister vom Stuhl (1. Vorsitzender)